Ein selbstbestimmtes und freudiges Leben setzt vor allem eine gute Beziehung zu sich selbst voraus. Ist dieses Selbstgefühl getragen von gesundem Ich-Empfinden und einem natürlichen "Einverstanden-sein" mit sich selbst, kann daraus all das entstehen, was für ein zufriedenstellendes Leben notwendig ist: Lebensbejahung, Selbstvertrauen, Empathie aber auch Belastbarkeit, Realitätssinn und Neugierde auf das Leben. Ein Mensch, der auf diese Weise eine gute Verbindung zu sich selbst hat, kann lebendige Beziehungen eingehen, kann aber auch mit sich alleine sein, läßt seinen Mitmenschen Raum, kann sich abgrenzen und die Grenzen anderer wahrnehmen und respektieren. Er übernimmt Verantwortung für das eigene Leben.

Leider ist es jedoch oft so, dass sich dieses gute Selbstgefühl nicht, nur situativ oder temporär einstellt oder phasenweise verloren geht.

 

In solchen Zeiten fühlt sich der Mensch eher mutlos, zweifelnd, unsicher, ängstlich oder an somatischen Krankheitssymptomen leidend. Kurz gesagt, er fühlt sich nicht glücklich, leidet eher an sich und dem Leben und ahnt und wünscht doch, dass es anders sein könnte. In dieser Phase macht es Sinn, einmal innezuhalten. Ein Blick auf die eigene Biographie kann hilfreich sein. Denn oft ist uns nicht bewußt, dass und wie wir unverarbeitete Erfahrungen re-inszenieren, obwohl wir nichts lieber täten, als das Leben so zu leben, wie wir es uns aus tiefstem Herzen wünschen. Eher unbewußt stecken wir in einer Art Wiederholungsschleife, weil es uns vertraut ist, weil wir es so gelernt haben und weil sich diese Muster tief in unserem Körper eingeprägt haben. Aber in jedem Menschen lebt der Wunsch, die Sehnsucht, sich auf seine ganz eigene und individuelle Weise im Leben auszudrücken und zu verwirklichen. Dies ist der innere Motor, der uns antreibt.